Kür und Pflicht gibt es nicht nur auf dem Eis, sondern auch in der Küche. Hausfrauen, die nahezu jeden Tag vor dem Herd stehen, empfinden Kochen eher selten als sinnliches Vergnügen. Denn jedem kann man es nicht recht machen. Der eine mag keine Nudeln, dem anderen ist die Soße zu dünn oder das Fleisch nicht zart genug. Ein dickes Lob allen Frauen, die sich dieser Herausforderungen immer wieder aufs Neue stellen. Für sie ist Kochen überwiegend Pflicht. Für die Kür bleibt nur selten Zeit, ebenso für den Genuss, den der Umgang mit Lebensmitteln bereiten kann.
Einen Teig mit der Hand zu kneten, statt die Arbeit von einer Maschine übernehmen zu lassen, ist etwas, das von vielen, die gerne Kochen oder Backen, als durchaus sinnlich bezeichnet wird. Zu spüren, wie sich die Zutaten vermengen, sich die Konsistenz ändert und mit genug Erfahrung zu wissen, wann das Ergebnis perfekt ist, macht Spaß. Das gilt ebenso für das Würzen von Fleisch, das Abschmecken und das Erfolgserlebnis, wenn nach Einkauf, Schnippeln und einiger Zeit in der Küche ein tolles Essen auf dem Tisch steht, hübsch angerichtet und einen angenehmen Duft verbreitend. Denn schließlich isst das Auge mit und möchte auch die Nase etwas von einem guten Essen haben.
Selbst zu kochen, die einzelnen Zutaten zu kaufen und zu bearbeiten, findet anscheinend immer größeren Zuspruch. Auf jedem Programm laufen Sendungen, bei denen es nur um das eine geht: Kochen. „Das perfekte Dinner“ ist nur ein Beispiel und zeigt Hobbyköche bei der Arbeit und der Bewertung der Leistung der Mitstreiter. Dass ein solches Dinner nicht jeden Tag auf dem Tisch steht und statt Seeteufel auch mal eine deftige Bohnensuppe schmeckt, versteht sich. Kochen muss nicht kompliziert sein. Die einfachen Dinge sind es, mit denen man sich und anderen viel eher eine Freude machen kann.