Ernährungs- und Diätberater verbannen Schokolade gerne aus den Küchenschränken. Verständlich angesichts von über 500 Kalorien pro Tafel Vollmilchschokolade. Aber ganz ehrlich: Ist es nicht ein Genuss, sich ein Stückchen der Leckerei, hell, dunkel, mit Nuss oder Füllung, ganz einfach auf der Zunge zergehen zu lassen, den zarten Schmelz zu spüren, die Süße und das unverwechselbare Aroma? Immerhin 50 Prozent der Amerikanerinnen ziehen Schokolade dem Sex vor. Das spricht für sich.
Dazu muss man das aus Kakao, Zucker und Milchpulver hergestellte Stück Lebensfreude genießen und nicht wie ein Butterbrot verschlingen. Geschieht dies aus Frust, ist es verständlich. Ansonsten wäre es die pure Verschwendung. Schokolade ist zwar auch ein Lebens-, in erster Linie aber ein Genussmittel. Heute in jedem Supermarkt und am Kiosk erhältlich, in allen Qualitäts- und Preisstufen, war die Schokolade früher nur in der Apotheke zu haben, zur Kräftigung.
Sie hat es ja auch in sich. Nimmt man sich die Inhaltsstoffen vor, die von der Kakaobohne und den anderen Zutaten geliefert werden, wird verständlich, warum Schokolade durchaus auch glücklich macht. Sie hebt den Serotoninspiegel, der gute Laune macht, enthält Phenylethylamin, das vor allem Verliebte im Blut haben, und den Rauschstoff Anandamid. Nun wäre es müßig, zu überlegen, ob diese und die vielen anderen Stoffe in der Schokolade den Genuss ausmachen. Vielleicht, aber nicht sicher. Jeder greift aus einem anderen Anlass zu einem Stückchen, zur Belohnung, um die Nerven zu beruhigen oder einfach nur so. Warum auch nicht, wenn man es nicht übertreibt. Und den Amerikanerinnen sei noch gesagt: Schokolade gilt seit jeher als Aphrodisiakum. Also lässt sich das eine durchaus mit dem anderen verbinden.